Hallo Zusammen,
hier will ich euch meine Herangehensweise der Amanolarvenzucht vorstellen. Ich habe schon verschiedene Setups probiert. Diese hier vorgestellte Herangehensweise war bisher die Erfolgreichste. Ich probiere aber immer neue Versuche und werde sie hier dann vorstellen.
Ich habe für die Amanolarvenaufzucht verwendet:
-ein 25 Liter Standardaquarium / Becken mit einer LED Leiste darüber
-Premium Reef Salt von Microbe Lift
-Luftpumpe mit Luftschlauch und Einstellventil
-einen Stein um den Luftschlauch im Aquarium zu fixieren
- eine sehr große Pipette um die Larven aus dem Elternbecken ab zu saugen. Wichtig: die Öffnung der Pipette muss groß genug sein
-eine kleine Taschenlampe
-eine kleine Lichtquelle für die Nacht, wirklich nur ganz schwach
-Liquizell und Spirulinapulver
-Messbecher
-Löffel zum umrühren
-2 Zeitschaltuhren
Vorbereitung:
Sobald ich sehe das ein Amanoweibchen Eier trägt, fange ich mit den Vorbereitungen an. Man hat dann etwa vier Wochen Zeit bis die Larven schlüpfen. So kann sich schon ein kleiner Algenfilm bilden im Aufzuchtbecken.
Einen geeigneten Platz für das Aufzuchtbecken finden. Bei mir hat sich herausgestellt das ein Platz ohne direkte / oder nur kurze direkte Sonneneinstahlung am besten geeignet hat. Mit mehr Sonneneinstrahlung hatte ich ruck zuck ein Algenparadies und die Larven verfingen sich darin.
Pumpe platzieren, Schlauch mittig ins Aufzuchtbecken verlegen und den Stein darauf legen so das der Schlauch an Ort und Stelle bleibt. Geht natürlich auch mit einem Saugnapf, aber mit einem Stein im Becken sieht es nicht ganz so lehr aus. Ich gebe zwanzig Liter Osmosewasser ins Becken, so hab ich einen schönen Abstand von der Wasseroberfläche zum Beckenrand und ich kann genau 500 Gramm von dem Salz ins Becken geben (25g / L). Danach ordentlich umrühren und mit einem Strich am Becken die Höhe des Wassers markieren um verdunstetes Wasser wieder auf füllen zu können. Jetzt noch die Lichtquelle für die Nacht positionieren. Diese dient den Larven zur Orientierung. Ich habe ein 1Watt LED Mondlicht genommen und so wie die Lampe für den Tag mit einer Zeitschaltuhr versehen. Dieses Mondlicht habe ich in das Regal gegenüber vom Aufzuchtbecken gestellt, Abstand gute 2 Meter.
Mit dem Messbecher ein wenig Wasser entnehmen und 10 Tropfen Liquizell rein geben und um rühren. Mit ein wenig Schwung diese Mischung wieder ins Aufzuchtbecken geben. Das wiederhole ich jetzt jeden dritten Tag, aber dann nur mit 5 Tropfen Liquizell. So entwickelt sich bis das Weibchen die Larven entlässt ein schöner leichter grüner Belag im Aufzuchtbecken.
Es ist soweit:
Endlich, nach gefühlten Jahren sieht man im ganzen Becken verteilt kleine Kommas.
Jetzt im Amanobecken die Pumpe abschalten, die kleine Taschenlampe am besten in ein unteres Eck von außen am Amanobecken positionieren und das Zimmer abdunkeln. Jetzt sammeln sich die Larven in dem Eck. In der Regel dauert es so ungefähr 10 Minuten bis die meisten sich versammelt haben.
Jetzt kann man sie vorsichtig mit der Pipette absaugen und ins Aufzuchtbecken überführen. Den Vorgang mit der Pipette so oft wiederholen bis keine Larven im Elternbecken mehr zu sehen sind. Meistens muss man das etwa 5 mal machen bis man alle erwischt hat, je nach Übung.
Am nächsten Tag noch mal in das Elternbecken schauen. Manchmal kann es sein dass das Amanoweibchen noch nicht fertig mit entlassen war und sich noch Larven im Becken befinden. Dann einfach noch mal den Vorgang mit der Pipette wiederholen.
Die Amanolarven sind im Aufzuchtbecken angekommen:
Jetzt kommt die große Frage der Fütterung. Ich habe zur Zeit acht Aufzuchtbecken direkt nebeneinander laufen und glaubt mir, diese Frage kann man nicht beantworten. Jedes Becken ist anders. Aber als Richtschnur, jeden 2ten Tag im Wechsel 10 Tropfen Liquizell oder eine Messerspitze voll Spirulina. Ich nehme dazu mit dem Messbecher ein wenig Brackwasser aus dem Becken, gebe die Futtermenge rein und rühre um. Dann diese Futterlösung wieder ins Aufzuchtbecken gießen. Zu dieser Richtschnur aber bitte wirklich gut das Aufzuchtbecken beobachten. Wie gesagt, jedes Becken ist anders. Manchmal ist es zu wenig und manchmal zu viel. Zur Hilfe, das Brackwasser sollte immer einen Grünstich haben.
Außer füttern, beobachten und die Entwicklung der Larven genießen kann man jetzt nicht mehr viel machen in den nächsten 35 bis 60 Tagen. Diese Differenz habe ich von meinem schnellsten Versuch zu meinem langsamsten Versuch.
links, kristallklar und bereit zum umsetzen / rechts, gut zu erkennen die orange rote Färbung, noch nicht bereit zum umsetzen
Jetzt sind es keine Larven mehr:
Bei meinem ersten Versuch habe ich lang überlegt und geschaut wann es denn so weit ist und war mir unsicher. Man merkt es aber deutlich J Der rote Längsstrich ist weg, sie sind jetzt fast ganz klar / durchsichtig. Und sie flitzen mit einem Affenzahn durchs Aufzuchtbecken. Da es aber immer Nachzügler gibt warte ich ab bis sich alle zur fertigen Amanogarnelen entwickelt habe und kescher dann alle auf einmal ab und setze sie ins Süßwasser um. Man kann aber auch das Aufzuchtbecken mit großen Wasserwechseln Stück für Stück auf Süßwasser umstellen. Ich habe bei beiden Methoden keinen Unterschied bei den Garnelen feststellen können.
Ich werde diesen Bericht öfter mal aktualisieren wenn ich neue Erkenntnisse ziehen konnte, oder den Thread um neue Varianten erweitern. Da ich gerne verschiedene Sachen ausprobiere und aktuell auch einen Versuch am laufen habe, der aber noch am Anfang steht.