Hi Dilli,
du schreibst im Titel dieses Threads von einer Annäherung an die Walstad-Methode - und das ist völlig richtig.
Für ein Walstad-Aquarium ist der Grundaufbau deines Beckens falsch, so dass es nicht mehr als eine Annäherung werden kann.
Starkwüchsige Pflanzen einzubringen ist auf jeden Fall ein guter Anfang.
Deiner Darstellung der Walstad-Methode merkt man an, dass du sie (noch) nicht erfasst hast. Das ist völlig normal, da dir die Vorkenntnisse fehlen, um Walstad mit der "üblichen" Aquaristik zu vergleichen und die Unterschiede heraus arbeiten zu können.
Ich werde das nicht alles korrigieren - dazu fehlt mir die Zeit. Aber ich möchte einige Punkte herausgreifen.
Das HCC nimmt schon etwa ein Viertel des Beckens ein und bildet im vorderen rechten Viertel einen kleinen Hügel. Es darf sich gerne weiter Raum nehmen
Das HCC ist das absolute Paradebeispiel einer Pflanze, die für Walstad nicht geeignet ist. Es bildet kaum Biomasse, verbraucht dementsprechend kaum Nährstoffe, hat somit kaum Auswirkung auf die Wasserreinigung, (ver)braucht aber enorm viel Bodenfläche. Es ist für deine Absicht völlig ungeeignet.
Frau Walstad scheint im Laufe der Jahre ihre Auffassung zu Filtern (mehrfach?) verändert zu haben und spricht sich - wenn überhaupt - für grobporige Filtermatten aus
Frau W. erklärt in Buch und Interviews, dass sie im Laufe der Jahre festgestellt hat, dass große Filter, in denen Denitrifikationsprozesse ablaufen, in Nährstoffkonkurenz zu den Pflanzen stehen und somit in ihren Becken keinen Sinn machen. Dennoch plädiert sie in größeren Becken für leichte Strömung, die aber die Wasseroberfläche nicht bewegen soll, um das im Boden entstehende CO2 nicht auszutreiben.
Auch Frau Walstad empfiehlt, die Erde u.U. zu tunen, um nicht zu sagen, zu düngen.
Nein!!!
Bei sehr humushaltiger Erde (=sauer) und sehr weichem Wasser fügt sie Kalk hinzu, um Säurestürze zu vermeiden.
Und Karins Versuchsanordnung zur Eignung der Erde ist wirklich total interessant, aber eben auch aufwendig, verglichen mit dem Standard-Start eines AQs
Der Aufbau meines Testbeckens hat inkl. Erde sieben etwa 1Std. gedauert.
Ist das viel Aufwand gemessen an dem Theater das du mit deinem "Standart-Start" hast?
Ich investiere lieber vorher ein bißchen Zeit, um nicht hinterher Zeit ohne Ende investieren zu müssen ...
Ich fürchte, dass der Deponit-Mix vom Schönreden nicht besser wird. Er ist und bleibt viel Chemie mit ein bißchen Humus.
Das was der Mix durch Chemie mitbekommen hat, entsteht in Erde durch natürliche Zersetzungsprozesse.
Was überdüngte Böden mit Wasser (z.B. Grundwasser) anrichten, wissen wir wohl alle.
Ein Walstad-Becken mit frischem Deponit-Mix wäre wohl eine abenteuerliche Erfahrung geworden.
LG
Karin