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Name:

Mikrokrabbe


Wissenschaftlicher Name:

Limnopilos Naiyanetri


Herkunft:

Asien


Vorkommen:

Nur im Tha Chin Fluss des Nakhon Chai Si Distrikts der Nakhon Pathom Province in Thailand zu finden.


Lebensweise:

Kleiner, langsam fließender Fluss.

Hauptsächlich in ruhigen, fast stehenden Abschnitten in den Wurzeln der Wasserhyazinthen und in feinen Wasserpflanzen.


Merkmale:

  • Graue bis braune Farbe
  • Haare auf die Scheren, über die Nahrung filtriert wird
  • Kleinste Krabbenart der Welt
  • Rein aquatisch
  • Ungewöhnlich lange Beine
  • Können ihre Beine einklappen, um kleiner zu wirken und um sich besser vor Räubern verstecken zu können.
  • Auffallend runde Form des Panzers
  • Eher nachtaktiv (ausser das Becken ist verdunkelt und die Tiere fühlen sich sicher).


Größe:

1cm (inklusive Beinen bis ca. 3cm)


Verhalten:

  • Sehr ruhig, sehr friedlich, sehr gesellig (keine Aggression untereinander wie bei anderen Krabbenarten).
  • Sammeln kleine, schwebende Futterpartikel aus dem Wasser, vom Boden und zwischen den Schwimmpflanzen heraus.
  • In einem Artenbecken halten sich die Mikrokrabben hauptsächlich an den Wurzel von Schwimmpflanzen oder auf Hornkraut und Wasserpestarten auf. Bei Haltung in einem Gesellschaftsbecken bleiben sie meistens (zumindest am Anfang) eher unter Steinen und Wurzeln versteckt.


Alterserwartung:

Je nach Temperatur beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung 1 bis 1,5 Jahre.

Bei sehr guter Haltung können sie auch älter werden.


Haltung:

  • Mindestanforderung sind 10l bis 20l (bei großen Aquarien sieht man die Mikrokrabben sehr selten, wenn überhaupt), da die Tiere nicht sehr aktiv .
  • Sandboden oder feiner Kies empfohlen
  • Luftbetriebener Schwammfilter
  • Pflanzen wie Anubias und Javafarn werden gerne als Ruheplätze angenommen, Wasserpestarten, Schwimmpflanzen mit langen Wurzeln, Wasserhyazinthen, Hornkraut, Moosarten sehr empfohlen.
  • Eine leichte Strömung wird gerne angenommen
  • Das Becken sollte gut eingefahren sein und stabile Wasserwerte aufweisen.
  • Mindestens eine Gruppe von 5 Tiere einsetzen.
  • Bitte beachten, dass die sehr kleinen Tiere beim Umsetzen sehr schnell ihre Beine verlieren und daran sterben können, wenn sie sich an das Fischnetz klammern und man versucht sie dort runter zu bekommen. Daher ist sehr große Vorsicht geboten!

    Ich drücke mit meinem Finger die Gegenseite des Netzes in Richtung einer Pflanze, so dass sie rüberkrabbeln können. Es bedarf etwas Geduld, in der Regel klappt es aber sehr schnell. Es gibt auch spezielle „glatte“ Netze im Handel, die für Garnelen und Mikrokrabben sehr geeignet sind, mit denen sich die ganze Prozedur einfacher gestalten lässt.


Wasserparameter:

  • PH: 6,5 bis 7,5
  • KH: 2 bis 10
  • GH: 4 bis 15
  • Temperatur: 21° bis 27°C (es ist sehr wichtig, dass die Wassertemperatur in diesem Rahmen gehalten wird, da die Mikrokrabben SEHR empfindlich auf Temperaturschwankungen reagieren, die über oder unter diese Angaben fallen).


Ernährung:

  • Die Mikrokrabben sind omnivor, bevorzugen jedoch überwiegend pflanzliche Nahrung. Algen, Biofilm, Fischfutter mit hohem pflanzlichen Anteil, kleine Quellblasenschnecken, kleine Turmdeckelschnecken, Garnelenstaubfutter, Daphnien, Spirulina Tabs, blanchiertes Gemüse (Bio), teils auch Laub.


Geschlechtsunterschiede:

  • Das Weibchen hat eine sehr breite U-förmige Bauchklappe
  • Das Männchen hat eine schmale, spitze zulaufend V-förmige Bauchklappe


Zucht:

  • Nach der Paarung presst das Weibchen die gelblichen bis orangefarbenen Eier aus und hält sie bis zum Schlupf in der Bruttasche, die sie mit ihrer breiten Bauchklappe bildet.
  • Die Eier sind anfangs orange, dann gelb und am Schluss grau
  • Das Muttertier behält normalerweise die Larven bei sich, bis die soweit sind selbständig agieren zu können. Danach entlässt sie um die 70 Larven. Diese Larven machen keine Brack- oder Meerwasserperiode durch, sondern entwickeln sich im Süßwasser zur fertigen Krabbe.
  • Die Larven werden von jeglichen Filtern eingezogen (auch von garnelensicheren). Hier empfiehlt sich der Einsatz von Luftbetriebenen Schwammfiltern oder normalen Fischablaichkästen (die Wasserschlitze sollte vorher jedoch mit einem z.b. Nylon-Strumpf überzogen werden da, die Larven ohne Problem aus den Schlitzen entweichen können).
  • Die Larven sollten am Anfang mit Algen und Staubfutter für Garnelen/Krebse gefüttert werden. Nach ca. 14 Tage kann man auch Artemia-Nauplien anbieten.
  • Leider sind die adulten Krabben stark räuberisch und fressen die Larven, wenn die vom Muttertier manchmal zu früh „fliehen“. Daher sollten die Larven am besten nach der Entlassung von der Mutter bis sie zu einer fertigen Krabbe herangewachsen sind in einem extra Becken gehalten werden.


Vergesellschaftung:


Mit Fischen:

Mit allen friedlichen Minifischen möglich.


Mit Süßwasserkrabben:

Nur mit Mikrokkrabben


Mit Zwerggarnelen:

Problemlos möglich


Mit Fächergarnelen:

Problemlos möglich


Mit Langarmgarnelen:

Nicht Möglich


Mit Zwergkrebsen:

Nicht möglich


Mit Schnecken:

Mit allen Arten ausser kleinen Quellblasenschnecken und junge Turmdeckelschnecken möglich. Die genannten Arten würden als „Futter“ angesehen und von den größeren Mikrokrabben ab und zu gefressen werden.


Mit Muscheln:

Problemlos möglich

Kommentare 2

  • Ich hab schon häufiger gelesen, dass die Quellblasenschnecken absichtlich mit den Mikros zusammen gehalten werden, damit die Mikros immer einen Snack parat haben. ;)


    Garnelen und die Mikros gehen ja auf das gleiche Futter. Verdrängen die "erfolgreicheren" Garnelen dann nicht diese putzigen Zwerge?

    • Nein. Die können gut koexistieren da die Mikrokrabben nicht nur Futter vom Boden sammeln sondern auch aus dem Wasser als Partikel über ihre Haarigen Scheren. :)

      Die gehen auch eher an kleine Quellblasenschnecken, nicht an erwachsenen großen Exemplare.

      Das gleiche gilt für die Turmdeckelschnecken auch.

      Daher ist es gut wenn man nicht erst wen man die Mikrokrabben gekauft hat die Schnecken dazu tut sondern zuerst eine gewisse Anzahl and Schneckenpopulation im Einsatz hat.

      So können die Erwachsenen Tiere für Nachschub immer sorgen während die Krabben eine Überpopulation vermeiden.

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