Zebra Apfelschnecke

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Name:

Zebra Apfelschnecke


Wissenschaftlicher Name:

Asolene Spixi (auch spixii)


Herkunft:

Südostbrasilien


Vorkommen:

Staat Rio Grande do Sul und im Rio Parana im Norden von Argentinien


Lebensweise:

Flüssen, Gräben, Kanälen und Seen


Merkmale:

  • Glatte Oberfläche, Naht nur wenig eingesenkt
  • Gelbbraune Grundfarbe
  • Scharf abgegrenzte, schwarze Längsstreifen
  • Gelber bis bräunlicher Körper mit dunklen Punkten und Flecken
  • Besonders dunkler Kopf und Rückseite des Fußes
  • Sipho etwa so lang wie die Labialtentakel
  • Bildet beim Luftholen eine Rinne, mit der eine Verbindung zwischen der Wasseroberfläche und der Öffnung im Lungensack hergestellt wird
  • Lungenatmer
  • Hebt beim Luftholen das Haus aus dem Wasser


Größe:

Bis zu 4cm


Verhalten:

  • Sehr ruhig, friedlich, neugierig
  • Immer hungrig mit entsprechendem "Turbo-Stoffwechsel"
  • Kann das Haus mit dem hornartigen Deckel (Operculum) verschließen. Das tut sie z.B. wenn sie sich ausruht. Aber auch, wenn sie sich gestört fühlt (z.B. von neugierigen Mitbewohnern, Muschelkrebsten, Planarien). Entspannte Schnecken lassen das Operculum gerne einen Spalt offen
  • Legt gerne Pausen ein, in denen sie sich ins Haus zurückzieht und / oder (teils tief) eingräbt. Solche Pausen können problemlos bis zu drei Tagen andauern - wenn dabei das Operculum nur halb geschlossen ist, führt das schnell zu Panik beim Spixi-Neuling. Sie werden in der Regel bei Futtergabe aber sehr schnell wieder aktiv
  • Mag es lieber dunkler. Ist der Spixi das Aquarium zu hell, wird sie eher in den Abendstunden / nachts aktiv
  • Geht auch aktiv an Aquarienpflanzen, gerade feine, neue oder geschwächte. Kann durch entsprechende Fütterung vermieden werden
  • Keine aktiven "Jäger", aber es kann dazu kommen, dass sehr kleine Schnecken wie Tellerschnecken, Blasenschnecken oder die Gelege / Babies davon gefressen werden
  • Von Einzelhaltung wird ausdrücklich abgeraten. Die Tiere suchen den Kontakt zu anderen Schnecken und "kuscheln" gerne


Alterserwartung:

Je nach Temperatur beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung 2 Jahre. Hier im Forum liegt der Rekord bisher bei 3,5 Jahren.


Haltung:

  • Mindestensanforderung sind 10l pro Tier, Zuchtaquarium ab 20l, für die Dauerhaltung besser Minimum 30l
    • Vom "Turbo-Stoffwechsel" der Spixi sind kleinere Becken stärker betroffen als große Beckenvolumen. Entsprechend für gute Filterung sorgen
  • Sandboden oder feiner Kies empfohlen, da die Schnecke sich gerne eingräbt und Ruhepausen einlegt
  • Entsprechend sollte es freie Flächen zum Eingraben geben. Gibt es die nichts, sorgt die Spixi für freie Flächen, in dem sie Pflanzen ausgräbt oder kleines Hardscape verschiebt
  • Hartblättrige Pflanzen wie Anubias und Wasserpest-Arten werden von der Schnecke nicht angerührt. Wenn genug und entsprechend gefüttert wird, werden aber in der Regel fast alle Pflanzen verschont


Wasserparameter:

  • PH: 6,5 bis 8,5
  • KH: 3 bis 20
  • GH: 8 bis 25
  • Temperatur: 18° bis 28°C. Absenkung z.B. im Winter auf 18 Grad wird von vielen Tieren toleriert, die Dauerhaltung sollte min. 20 Grad, max. 26 Grad sein, ideal zwischen 21° und 24° Grad
  • Die Apfelschnecken sind für sehr weiches und kalkarmes Wasser nur bedingt geeignet, da das Gehäuse dort porös und löchrig werden kann


Ernährung:

  • Sowohl pflanzlich (Futterreste, Muschelblumen, Salat, Gurken, Spinat, Karotten, braunes und grünes Laub, Algenbeläge und Aufwuchs, Algenplatten, Gemüsechips, Tofu, Kartoffel, rohe Nudeln (bedingt!)) wie auch Tierisch (Fischfutter, Aas, roher Süßwasserfisch, Garnelen, Schnecken- und Garnelenfutter) - bei Nahrungsmangel auch z.B. feinfiederige Wasserpflanzen
  • Auf ausreichend Protein wie auch ggf. Mineralfutter sollte für ein schönes Haus geachtet werden
  • Bitte darauf achten, dass Salat und Gemüse unbehandelt / bio sind
  • Gemüsechips, Rohes Gemüse und Nudeln können das Wasser schnell belasten, daher sollten sehr kleine Mengen verfüttert werden und Reste, die frei im Becken liegen und an denen keine Schnecken dran sind, nach ca. 5 Stunden wieder entfernt werden

Geschlechtsunterschiede:

  • Der Penis der Männchen sitzt rechts vom Kopf und ist manchmal sichtbar
  • Jüngere Weibchen zeigen manchmal dunklere Innenwindungen des Hauses - nicht zuverlässig
  • Mit zunehmendem Alter werden die Weibchen größer
  • Bei der Paarung sitzt das Männchen oben - allerdings verpaaren sich auch z.B. Männchen untereinander, hier ist meistens das kleinere Männchen unten


Zucht:

  • Getrenntgeschlechtig, siehe oben
  • Die Männchen der Zebra-Apfelschnecke versuchen auch andere Apfelschnecken-Arten zu begatten. Kreuzungen sind dabei aber nicht möglich.
  • Die milchig weißlichen Eier werden unter Wasser in gallertartigen Eipaketen an Glas, Hardscape oder in Pflanzen abgelegt und werden mit der Zeit zunehmend transparent.
  • Man kann durch die Eihülle beobachten, wie die Jungschnecken im Ei herumkriechen.
  • Die Jungtiere schlüpfen in der Regel nach 14-21 Tagen.
  • Die Jungschnecken verstecken sich gerne zwischen Pflanzen und graben sich auch ein. Daher sind sie nicht immer leicht zu finden.
  • Da viele Fische die kleinen Schnecken fressen, wäre es am besten sie in ein separates Aquarium umzusetzen. Am besten geht das, wenn man bis kurz vor dem Schlupf der Schnecken wartet und dann das Gelege ohne Vorsichtsmaßnahmen heraus nimmt und ins neue Aquarium setzt. Den Zeitpunkt kurz vor dem Schlupf erkennt man daran, dass die Eier nicht mehr weiß, sondern ziemlich schwarz aussehen.
  • In den ersten Tage nach dem Schlüpfen ernähren sich die Babies von weichen Algen, Abfall und Futterresten. Daher empfiehlt es sich das Aufzuchtbecken 2 Wochen vor dem Schlupf einzurichten. Besteht diese Möglichkeit nicht, dann kann man einfach feines Fischfutter und Garnelenstaubfutter verfüttern. Nach ein bis zwei Wochen nach dem Schlüpfen können die Babys das gleiche fressen wie ihre Eltern.


Vergesellschaftung:


Mit Fischen:

Mit allen friedlichen Fischen, die nicht an der Schnecke oder ihren Fühlern interessiert sind, möglich.

Neugierige Fische (z.B. Betta splendens), die an Sipho oder Fühlern zupfen, stören die Schnecke so sehr, dass sie sich einzieht und im Gehäuse verhungert.


Mit Süßwasserkrabben:

Mit Mikrokkraben, Hong Kong (Pom Pom) Krabben und kleinen Ghostkrabben möglich.

Diese könnten jedoch aus Neugierde an die Fühler gehen und somit die Schnecke eventuell verletzen.

Babyschnecken könnten gefressen werden, daher nur mit erwachsenen großen Schnecken möglich.


Mit Zwerggarnelen:

Problemlos möglich


Mit Fächergarnelen:

Problemlos möglich


Mit Langarmgarnelen:

Mit friedlichen Arten und erwachsenen Schnecken eventuell möglich.

Die Garnelen könnten jedoch an den langen Fühlern der Spixi zupfen.

Babyschnecken würden gefressen werden, daher nicht ratsam.


Mit Zwergkrebsen:

Erwachsene Schnecken bedingt möglich.

Die Krebse könnten außerdem an den langen Fühlern der Spixi zupfen.

Babyschnecken könnten gefressen werden, daher nicht ratsam.


Mit Schnecken:

Problemlos mit den meisten Arten möglich, die Spixi frisst aber ggf. den Laich der anderen Schnecken

Ausnahme: Helena / Raubschnecken, weil hier die Spixi als Futter enden könnten.


Mit Muscheln:

Problemlos möglich


:!: Haltung, Verkauf und Zucht dieser Apfelschnecke sind in der EU erlaubt. Das Verbot bezieht sich auf die Pomacea-Arten.

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