Große Spitzschlammschnecke ohne Technik und ohne Bodengrund - kann das funktionieren?

Nach langer Zeit mal wieder ein Hallo-Zusammen

Natürlich mit einem Problem, wie könnte es anders sein

Meinen Wildwuchs gibt es immer noch, alles im grünen Bereich. Allerdings habe ich meinen Haltungsschwerpunkt verlagert von vielen Garnelen mit ein paar Schnecken auf viele, viele Schnecken mit ein paar Garnelen. Zu den vielen Schnecken gehörten auch drei wunderschöne Spitzschlammschnecken von Tom. Leider viel größer, als angegeben, und damit sicher auch viel älter. Die hatten zunächst extrem viel Spaß miteinander , bis plötzlich die erste nach nur rund 6 Wochen schwächelte und mir mittlerweile auch gestorben ist. Dann schien die zweite zu schwächeln. Extrem verlangsamt, Körper recht weit aus dem Häuschen und kaum noch Nahrungsaufnahme, Schneckenfuß immer wieder wellenförmig zusammengekrempelt. Daraufhin habe ich die beiden letzten großen SSS in Quarantäne gesetzt, ohne Licht, Wasser etwas kühler, das schien zu helfen. Dazu habe ich die zwei Nachwüchslinge gegeben, die sich mittlerweile eingestellt hatten. Aber das war kein Dauerzustand, weil die Quarantänepfütze einfach häßlich war. Also habe ich das kleinere von meinen beiden Asselterrarien aufgelöst und letzten Donnerstag die Tiere umgesetzt. Mooskugeln hatte ich noch, einen klitzekleinen Rest Hornklee, einen winzigen Stengel brasilianischen Wassernabel, Blätter, Futter… Soweit, so gut. Der einen großen und den beiden Kleinen scheint es gut zu gehen, die schwächelnde Große gefällt mir noch nicht so richtig, lebt aber noch.

Das ist ein Aquarium etwa 20x20x40 (h,b,l) jetzt mit rund 6 Litern befüllt. Grund: diese geringe Menge Wasser kann ich besser kühlen, falls nötig, denn die SSS haben trotz aller Versprechen mit höheren Temperaturen (= über 24 Grad) wohl massive Probleme. Keinen Bodengrund - erstens hatte ich keinen, zweitens habe ich statische Probleme, gilt dann auch für mehr Wasser. Das Becken kann nur an dieser einen Stelle stehen, es geht wirklich nicht anders. Es ist ein Bücherregal und ich weiß nicht, was das Regalbrett aushält. Das Terrarium hatte etwa 10 kg Erde. Das hat statisch funktioniert. Viel mehr traue ich dem Teil nicht zu. Mit den 6 Litern Wasser bin ich bei 6 kg. Jetzt ist mittlerweile noch eine Wurzel drin und es sollen noch ein paar Aufsitzer und etwas Moos rein (mehr für mich als für die Schnecken). Und eigentlich müsste ich wegen der Tiere wenigstens auf 10 Liter Wasser kommen = 10 kg und damit ist wohl die statische Belastungsgrenze erreicht. Selbst wenn ich noch eine Stütze zum nächst tieferen Regalbrett einbaue, viel Raum für Boden ist da vom Gewicht her nicht. Und die SSS brauchen ihn tatsächlich auch nicht, Sand geht für sie gar nicht, spitzer bzw. scharfkantiger Bodengrund ginge auch nicht.

Ich wollte und will kein zweites vollwertiges Aquarium, also insbesondere keinen Filter (obwohl der mobile HMF im Wildwuchs bisher absolut wartungsfrei läuft), allenfalls einen Sprudelstein, mehr nicht. Die SSS sind Lungenatmer, so dass sie ohnehin an die Wasseroberfläche zum Atmen kommen. Der Sprudler verquirlt alles und in der Quarantänepfütze hatte ich den Eindruck, dass die SSS sich durch das Teil eher gestört fühlen.

Nur - kann das funktionieren? Hat irgendjemand Erfahrung mit so etwas? Die Schneckchen machen ziemlich viel Dreck, auch da ist zum Absaugen der blanke Boden eigentlich ganz günstig. Aber mir fehlt dann natürlich jedwede Filterung. Es sei denn, Hornklee, Wassernabel und Mooskugeln übernehmen das irgendwann. Meint Ihr, das Projekt hat ne Chance?

Danke für Eure Erfahrung und Meinungen!

Zitat von Spielkind

Ich weiß, du willst das nicht hören. Aber das ist IMHO das Verhalten einer Schnecke, die sich von Planarien gestresst fühlt. Konnte ich bei den Spixi "schön" beobachten, bis sie den Deckel zu gemacht haben und bereit waren zu sterben anstatt das weiter zu ertragen.

Nein, es geht nicht darum, dass ich das nicht hören möchte. Ich kann nur nichts gegen die Würmlinge tun, aus den schon mehrfach beschriebenen Gründen, und muss im Nano grundsätzlich Lösungen mit ihnen finden. Ins neue „Becken“ scheine ich - noch - keine eingeschleppt zu haben. Lästig könnten den SSS dann übrigens auch die ständig an ihnen rumpiddelnden Garnelen geworden sein.

Ich hatte vorher wirklich viel rumgelesen und nachdem es hieß, im Aqua bleiben sie kleiner… und sie schaffen 28 Grad C.… Ich gebe aber zu, dass ich sowohl bei der Größe der angekommenen Tiere etwas geschluckt hatte, vor allem, als sie dann im Becken waren, als auch bei ihrem unmittelbar einsetzenden Zuchtbetrieb

Aber nun sind sie da… und ich wüsste nicht, wer sie bei mir abholen würde, zudem jemand, der sie garantiert nicht als Futtertiere verwenden will

Also muss ich versuchen für uns fünf (vier Schnecken und meine Wenigkeit) das best Mögliche aus der Situation zu machen.

An den Pflanzen arbeite ich. Nächste Woche geht die Bestellung raus. Natürlich nur in vitro, um da kein neuerliches Risiko einzugehen.

WW 1x wöchentlich wäre bei der Pfütze kein Problem, auch wenn ich auf 10 l erhöhen sollte. Muss ja nicht beide Becken an einem Tag bewältigen. Nur täglich oder alle 2 Tage wäre nicht zu machen.

Und dass sie gerne Pflanzen knuspern, weiß ich. Sie hatten im Nano beim bras. Wassernabel gut zugelangt. Ich hatte das Nano deshalb pflanzentechnisch voll aufgeforstet. Und dann hat die Schneckendüngung das Wachstum vom Wassernabel dermaßen angekurbelt, dass die Salatbar für ganz viele SSS gereicht hätte . Nun ja.

Ob sie Hornkraut fressen, weiß ich nicht, meine restlichen zwei Stengelchen, die ich noch separat und planarienfrei hatte und reingegeben habe, sind noch intakt. Mooskugeln weiden sie ab, fressen sie aber nicht.

Blätter sind drin, reguläres Futter ist drin. Die Verdauung funktioniert im Moment. Immerhin.

Zitat von Mintika

Ich habe es selbst noch nicht ausprobiert, doch die Wasserpest soll da sehr hilfreich sein, die würde dir eventuell das Nitrat rausnehmen.

Ja, gute Idee, ich schau mal, ob es die in vitro gibt, sonst muss mein Hornkraut reichen.

Was ich nicht weiß ist, ob ich nicht doch wenigstens eine dünne Bodenschicht brauche als Widerlager, damit die Schnecken sich leichter umdrehen können, falls mal eine von irgendetwas ungünstig abrutscht und auch, damit das Futter nicht ständig abhaut. Das bleibt nämlich nicht in bzw. auf der dafür vorgesehenen Schale.

Also nochmal Danke für Eure Anregungen und Meinungen

Zitat von Spielkind

Darum: Schau, dass du mittelfristig eine größere Lösung für die SSS findest und ich nerve nicht mehr.

Ja, habe ich verstanden und ich arbeite dran. Ggf. tausche ich die Bewohner mit dem großen Asselterrarium, das hat 54 l. Aber das geht nicht von heute auf morgen und braucht etwas Vorbereitung, weil ich dann eine Lösung für nicht-heimische Asseln finden muss bzw. alle Asseln aus der Erde rausfischen muss, soweit die Erde nicht ins kleine Terra passt, denn die dürfen nicht ausgewildert werden. Im kleinen Terra waren heimische Asseln, deshalb konnte ich das so schnell freiräumen