Walstad-Aquarium, eine Annäherung

  • Kleines Update zum Erde-Testbecken:


    Nach 42 Std. ist das Wasser absolut klar - keine Bakterienblüte in Sicht.


    Einige der Pflanzen zeigen - teils erhebliche - Aktivität.


    Eine Ludwigia aus emerser Haltung bildet bereits Wurzeln in den Blattachsen


    Ein winziger Ableger eines nierenförmigen Trugkölbchens (Heteranthera reniformis) hat eine gut 4cm lange Wuzel "heraus geschossen"


    Die Wurzeln der schwimmenden Wolfsmilch (Phyllanthus flutians) haben deutlich an Farbe zugelegt



    Da das Einbringen von Futter für die Walstad-Methode unerläßlich ist, werden in den nächsten Tagen ein Dutzend Medaka-Larven in das Becken einziehen.


    LG

    Karin

  • Gestaltung

    Leider kann ich bei dem von Karin weiter oben eingefügten Link die Bilder nur sehen, wenn ich mich in dem Forum anmelde, wozu ich gerade keine Lust habe. Daher habe ich noch etwas rumgegoogelt.

    Zuerst bin ich über Becken gestolpert, bei denen Frau Walstad vielleicht etwas zu wörtlich genommen wurde: die Pflanzen wuchern wild und ungeordnet durcheinander, ein recht dunkler Dschungel, durchsetzt mit herabhängenden Wurzeln. Für meinen Geschmack nicht gerade eine Augenweide, nichts, wovor ich entspannen könnte. Aber das ist natürlich Geschmacksache.

    Außerdem gibt es viele YoutubeVideos, die anzuschauen mir einfach zu mühsam war.

    Ich habe dann noch eine Website aufgetrieben, auf der WalstadAQs vorgestellt werden. Diese AQs sind zwar stark bepflanzt und auf „Walstad-Boden“, aber es ist eine Struktur erkennbar, eindeutig gestylt. Jetzt kriege ich das mit den links vermutlich wieder nicht hin, daher nur die Website : aquariumscience.org dort unter 15.8. (planted aquarium, Walstad Aquarium).


    Auch wenn ich kein Scaper bin - ich habe einfach weder das Geschick noch die Geduld - möchte ich für meinen „Wildwuchs“ schon ein gewisses Konzept. So wild ist der Wuchs also gar nicht.

    Die Moorkienwurzel gibt eine Struktur vor, da sie mit ihren Ausläufern das Becken grob in 3 sehr ungleiche Bereiche unterteilt. Einer davon enthält hinten links die etwas raumgreifende Filterkonstruktion mit dem Aquakallax Vorbau vor Dennerle. Dieser Filter bleibt. Frau Walstad scheint im Laufe der Jahre ihre Auffassung zu Filtern (mehrfach?) verändert zu haben und spricht sich - wenn überhaupt - für grobporige Filtermatten aus. Das geht hier natürlich nicht. Ich möchte schließlich Flusen groß kriegen und habe nicht ewig rumgesucht und hin und her gewurschtelt, bis ich den Filter Babygarnelen sicher hatte, um den Schutz jetzt raus zu schmeißen.

    Der Filter soll sich auch weiter hinter hochwachsenden Stängelpflanzen verstecken, so dass ich auf jeden Fall versuchen werde, die sessiliflora und den Wassernabel zu erhalten. Ich möchte auch im übrigen den Aufbau des Beckens, der sich in den letzten Monaten entwickelt hat, nicht ändern, es kommt lediglich der Wasserfreund nach hinten rechts und die sagittarien statt eines Minerslsteines leicht mittig versetzt sowie nach vorne rechts dazu.

    Dann mögen sie wachsen, die sagittarien gerne in Konkurrenz zum HCC, ich hoffe, sie tolerieren sich (Stichwort Allelopathie).

    Das HCC nimmt schon etwa ein Viertel des Beckens ein und bildet im vorderen rechten Viertel einen kleinen Hügel. Es darf sich gerne weiter Raum nehmen, ich hätte aber auch nichts gegen eine „natürliche“ Begrenzung durch die Wurzelausläufer und andere Pflanzen. Das HCC sitzt sehr fest und wurzelt selbst am neu eroberten Beckenrand schon 2 - 3 cm tief durch den Garnelenkies. Derzeit ist keine Tendenz erkennbar, dass es aufschwimmen könnte oder wollte. Dieser Hügel ermöglicht mir auch, auf einer freien, aber dennoch bewachsenen Fläche die Garnelen gut zu beobachten.

    Von meinem Lieblingsplatz aus schaue ich schräg auf die vordere rechte Kante des Beckens, so dass ich eigentlich zwei Rückwände habe, an denen Pflanzen in die Höhe wachsen dürfen. So sieht es gerade aus (sorry, etwas verwackelt fürchte ich🙈):






    1=Filter

    2=Wurzel (vor der Rückwand mit hängend gebundenem HCC)

    3=Pogostemon helferi

    4=Wassernabel und sessiliflora

    5=HCC

    6=cryptocoryne, auch vorne rechts und hinter dem HCC

    7=Mineralsteine (noch zwei Stück)

    8=Weepingmoos auf halber Höhe und dadrüber an der Wasseroberfläche



    Und so soll es möglichst werden:



    8= Weepingmoos wandert an die andere Seite, über die cryptocorynen

    9= Wasserfreund

    10= sagittarien

    11= Hornkraut


    So viel Veränderung ist es optisch also nicht.

    Das Becken wird aber noch bepflanzter und bekommt nach Karins Anregung wenigstens eine auch stark wurzelnde Pflanze.


    Ich hoffe, dass ich das im Laufe der kommenden Woche umsetzen kann. Dann bin ich gespannt, wie es weitergeht.

  • Der Weg - nicht nur einer…


    Nachdem ich inzwischen etliche Kapitel des Buches statt in meiner unorthodoxen „von hinten zur Mitte und von vorne im Schweinsgalopp“Methode mit einer gewissen Ruhe gelesen habe, muss ich sagen, dass ich fast froh bin, den Weg in Annäherung an Walstad wohl ebenfalls etwas unorthodox von einem bestehenden und eingerichteten AQ aus zu gehen.


    Zumindest der Start erscheint mir kniffelig. Es ist eben doch nicht: nimm (Blumen)Erde, Kies drauf, bepflanzen, glücklich sein.


    Karin hat darauf hingewiesen, dass mein DeponitMix viel zu stark gedüngt ist, um der Walstad-Methode zu entsprechen, auch wenn der Aufbau des Bodengrundes hinkommt.

    Ich habe allerdings immer noch den Verdacht, dass diese DeponitMix Idee samt Kiesaufbau, sagen wir mal, Walstad oder wenigstens Erd-Bodengrund inspiriert ist. Das kann natürlich völlig falsch sein und ich bestehe nicht darauf. Aber Dennerle steht für bepflanzte AQs, das ist ihre Kernkompetenz, nicht in erster Linie der tierische Besatz. Und zum Bepflanzen scheint sich der Dennerle Bodengrund recht gut zu eignen. Es wird z.B. oft gewarnt, dass das HCC sich sehr leicht vom Boden löst, wenn man es nicht trimmt. Das kann ich bisher (nach 6 Monaten) jedenfalls nicht bestätigen. Es wurzelt wunderbar vor sich hin und hält sich sehr gut fest. Es ist auch ausgesprochen kompakt. Natürlich weiß ich nicht, was in der Mitte meines Hügels passiert und ob es da Risikostellen gibt. Aber zZt sehe ich keinen Grund, das HCC zu trimmen. Kann ja noch kommen…

    Auch die anderen Pflanzen scheinen gut zu wurzeln. Etwas Probleme hatten die cryptocorynen, aber das lag mehr an den wühlenden Nöppis, als am Boden. Denn die cryptos habe ich erst eingesetzt, nachdem die Nöppis im Becken waren.


    OK, vom Thema abgekommen:

    Auch Frau Walstad empfiehlt, die Erde u.U. zu tunen, um nicht zu sagen, zu düngen. Und zwar in Abhängigkeit vom Härte- und Säuregrad des verwendeten Wassers. Karin, Du darfst mich gerne korrigieren, falls ich das Buch da falsch interpretiere.

    Und Karins Versuchsanordnung zur Eignung der Erde ist wirklich total interessant, aber eben auch aufwendig, verglichen mit dem Standard-Start eines AQs. Wenn die zunächst gewählte Erde nicht passt, kann es vielleicht langatmig werden, bis der richtige Bodengrund gefunden ist.

    Nicht jeder hat Zugang zu ungedüngter Gartenerde. Düngerfreie, gekaufte Blumenerde dürfte nicht ganz einfach zu bekommen sein.


    Alles in allem glaube ich, dass ich mich an so ein Becken nicht herangetraut hätte, wenn ich das Buch vor meinem AQStart in die Finger bekommen hätte. Da mich die Art der Becken, low-tech mit viel Pflanzen und überschaubarem Besatz, jedoch reizt, hätte ich nach Alternativen gesucht … und wäre auf den DeponitMix gestoßen… 🤣

  • Hi Dilli,


    du schreibst im Titel dieses Threads von einer Annäherung an die Walstad-Methode - und das ist völlig richtig.

    Für ein Walstad-Aquarium ist der Grundaufbau deines Beckens falsch, so dass es nicht mehr als eine Annäherung werden kann.

    Starkwüchsige Pflanzen einzubringen ist auf jeden Fall ein guter Anfang.


    Deiner Darstellung der Walstad-Methode merkt man an, dass du sie (noch) nicht erfasst hast. Das ist völlig normal, da dir die Vorkenntnisse fehlen, um Walstad mit der "üblichen" Aquaristik zu vergleichen und die Unterschiede heraus arbeiten zu können.


    Ich werde das nicht alles korrigieren - dazu fehlt mir die Zeit. Aber ich möchte einige Punkte herausgreifen.


    Das HCC nimmt schon etwa ein Viertel des Beckens ein und bildet im vorderen rechten Viertel einen kleinen Hügel. Es darf sich gerne weiter Raum nehmen

    Das HCC ist das absolute Paradebeispiel einer Pflanze, die für Walstad nicht geeignet ist. Es bildet kaum Biomasse, verbraucht dementsprechend kaum Nährstoffe, hat somit kaum Auswirkung auf die Wasserreinigung, (ver)braucht aber enorm viel Bodenfläche. Es ist für deine Absicht völlig ungeeignet.


    Frau Walstad scheint im Laufe der Jahre ihre Auffassung zu Filtern (mehrfach?) verändert zu haben und spricht sich - wenn überhaupt - für grobporige Filtermatten aus

    Frau W. erklärt in Buch und Interviews, dass sie im Laufe der Jahre festgestellt hat, dass große Filter, in denen Denitrifikationsprozesse ablaufen, in Nährstoffkonkurenz zu den Pflanzen stehen und somit in ihren Becken keinen Sinn machen. Dennoch plädiert sie in größeren Becken für leichte Strömung, die aber die Wasseroberfläche nicht bewegen soll, um das im Boden entstehende CO2 nicht auszutreiben.


    Auch Frau Walstad empfiehlt, die Erde u.U. zu tunen, um nicht zu sagen, zu düngen.

    Nein!!!

    Bei sehr humushaltiger Erde (=sauer) und sehr weichem Wasser fügt sie Kalk hinzu, um Säurestürze zu vermeiden.

    Und Karins Versuchsanordnung zur Eignung der Erde ist wirklich total interessant, aber eben auch aufwendig, verglichen mit dem Standard-Start eines AQs

    Der Aufbau meines Testbeckens hat inkl. Erde sieben etwa 1Std. gedauert.

    Ist das viel Aufwand gemessen an dem Theater das du mit deinem "Standart-Start" hast?

    Ich investiere lieber vorher ein bißchen Zeit, um nicht hinterher Zeit ohne Ende investieren zu müssen ...



    Ich fürchte, dass der Deponit-Mix vom Schönreden nicht besser wird. Er ist und bleibt viel Chemie mit ein bißchen Humus.

    Das was der Mix durch Chemie mitbekommen hat, entsteht in Erde durch natürliche Zersetzungsprozesse.

    Was überdüngte Böden mit Wasser (z.B. Grundwasser) anrichten, wissen wir wohl alle.

    Ein Walstad-Becken mit frischem Deponit-Mix wäre wohl eine abenteuerliche Erfahrung geworden.


    LG

    Karin

  • Karin

    😁 Sorry, da wir uns nicht einfach mal so ein paar Stunden unterhalten können, muss ich über diese z.T. gewagten Thesen versuchen, antworten zu kriegen😄 Nicht böse sein. Ein bisschen spiele ich agent provocateur.

    Aber Du hast auf jeden Fall Recht, ganz erfasst habe ich die Methode noch nicht. Wie auch, es ist ziemlich komplex und manche „Experten“ im Netz scheinen kaum mehr zu wissen als ich. Oder sie behalten ihr Wissen für sich. Oder beides.

    Und für einen Wenigwisser steht in dem Buch dann auch verblüffend wenig Konkretes, wenn es um die Umsetzung der Methode geht. Aber das ist für mich ja auch nicht alles, weshalb ich das Buch selbst trotzdem gut und empfehlenswert finde. Man bekommt schon einen Einblick in die Prinzipien, auf denen die Abläufe im AQ basieren, einschließlich ihrer Wechselwirkungen und der Folgen von unvollständigen oder gestörten Abläufen. Einen Einstieg, von dem aus man dann weiterstöbern kann.


    Ich denke schon, dass bei mir angekommen ist, dass sie keinen Nährstoffkreislauf so vollständig wie möglich nachbilden will. Es ist wohl eher ein U. Sie gibt recht viele Nährstoffe über die Fütterung rein (das eine Ende vom U), so dass es zwar nicht zu Gammelstellen kommt, aber der Überschuss durch die Verarbeitung durch diverse Mikroorganismen über den Boden den Pflanzen als Nährstoff dient. Durch die Verarbeitung in den verschiedenen Bodenschichten und den Aufschluss für die Pflanzen kommen keine, oder wohl besser, nur geringe Mengen der Stoffe ins Beckenwasser, die für Fische (das ist der Besatz, auf den sie abstellt) gefährlich wären. Dazu müssen die Pflanzen allerdings ordentlich mitfuttern und dadurch wachsen. Dieser Überschuss an Pflanzenmasse wird dann entnommen (das andere Ende vom U). Durch das Schneiden wird im übrigen weiteres Wachstum angeregt.

    Damit ist keine Düngung erforderlich. Sorry, ich habe die Zugabe verschiedener Spurenelemente - und es ging definitiv nicht nur um Kalium - als Düngung betrachtet, mein Fehler.

    Es wird im vollen Walstad-Modus kein Sauerstoff zugeführt, da über Sprudler oder kräftigem Rückfluss vom Filter CO2 ausgetrieben würde. Auch daher letztendlich der geringe Besatz. Ein großer Besatz hätte zumindest über Nacht Sauerstoffprobleme. Co2 wird aber für die Pflanzen benötigt und stellt den engsten Flaschenhals in der Walstadmethode dar. Große oder aber auch zu viele Fische hätten zudem wohl Probleme mit dem geringen Schwimmraum, der ja von den Pflanzen bzw. Wurzeln der Schwimmpflanzen ziemlich reduziert wird.

    Ich weiß nicht, ob das alles falsch ist. Wenn ja, bin ich schlicht nicht in der Lage, Frau Walstad zu verstehen. Nix ist unmöglich.


    Der Aufbau meines Testbeckens hat inkl. Erde sieben etwa 1Std. gedauert.

    Ist das viel Aufwand gemessen an dem Theater das du mit deinem "Standart-Start" hast?

    Nein, aber mein Becken ist vermutlich kein Standart Becken. Und wenn bei Dir alles klappt, ist das ja auch ein schöner schneller Start. Ich sehe nur auch die Probleme, die es offenbar geben kann, wenndie Erde nicht passt, die Bakterien nicht in Gang kommen, etc. Du hast selber mögliche Schwierigkeiten aufgeführt. Es waren recht viele. Und dann hat es sich mit dem geringen Aufwand.


    Ich fürchte, dass der Deponit-Mix vom Schönreden nicht besser wird. Er ist und bleibt viel Chemie mit ein bißchen Humus.

    Ja, schon gut. Ich bezweifle allerdings nach wie vor, dass er so schlecht ist, wie er gemacht wird. Natürlich ist er ein Düngerdepot und damit eine Chemiekeule. Allerdings wird in den ScaperAQs und in anderen AQs, in denen bestimmte Pflanzen unbedingt wachsen sollen, auch gedüngt und CO2 reingegeben. Das dürfte kaum weniger Chemie sein. Und es gibt ja glaube ich noch mehr Böden, die mit Nährstoffen angereichert sind, oder?


    Das HCC ist das absolute Paradebeispiel einer Pflanze, die für Walstad nicht geeignet ist. Es bildet kaum Biomasse, verbraucht dementsprechend kaum Nährstoffe, hat somit kaum Auswirkung auf die Wasserreinigung, (ver)braucht aber enorm viel Bodenfläche. Es ist für deine Absicht völlig ungeeignet.

    Schade, dann allerdings Pech für Walstad. Rausgerupft wird nicht. Aber genau da liegt wieder das Problem. Es ist für mich nicht gescheit herauszubekommen, wieviel Prozent des Bodens mit welchen Pflanzen besetzt sein „muss“. Und welche Pflanze ausreichend wurzelt, zerrt und Biomasse bildet. Die Becken, die ich auf dieser einen Website aufgestöbert habe sehen für einen Laien wie mich auch nicht so aus, als würden sie wie wild Biomasse bilden.


    Starkwüchsige Pflanzen einzubringen ist auf jeden Fall ein guter Anfang.

    Na immerhin😄 Fragt sich nur, ein Anfang wofür, wenn eigentlich nichts Walstad ist, was ich mache.

    Ich werde mir die Pflanzen vermutlich trotzdem besorgen. Auch, um das angebliche oder tatsächliche DeponitMixRisiko weiter zu minimieren. Außerdem gefallen sie mir. Und ich werde meinen Wildwuchs in Richtung stark bepflanztes low-tech Becken weiterführen, mit einem Hauch von Walstad. Wie auch immer das dann heißt.

  • Hi Dilli,


    ich bin nicht böse.

    Ich würde dich nur bitten, Thesen als Thesen zu kennzeichnen, damit Menschen wie ich das nicht als eine falsche Darstellung von Sachverhalten mißinterpretieren.


    Und für einen Wenigwisser steht in dem Buch dann auch verblüffend wenig Konkretes, wenn es um die Umsetzung der Methode geht.

    Das Buch erklärt die Hintergründe des Systems sehr ausführlich und schlüssig.

    Die Umsetzung besteht darin 2-3cm Erde, 2-3cm Kies oder Sand, Pflanzen (80% schnellwüchsig) und Wasser in ein Becken zu füllen, dass man mit 0.5W/l beleuchtet.

    Was soll sie dazu noch schreiben?

    Die Pflege erklärt sie auf wenigen Seiten am Ende des Buches und welche Pflanzen schnellwüchsig sind, erfährt man mit wenigen Klicks auf den Seiten der Wasserpflanzen-Gärtnereien oder -Händler.


    Schade, dann allerdings Pech für Walstad.

    Das ist so ein bißchen der springende Punkt.

    Möchtest du dein Becken in Richtung Walstad bewegen, oder nicht?

    Wenn ja, wirst du die Bepdflanzung nachhaltig und umfassend verändern müssen und ein Großteil der Schwachzehrer müssten raus.


    Wenn nicht, würden mehr Starkzehrer dem Becken immer noch gut tun, da sie die Fäulnisgefahr im Boden reduzieren und die Wasserqualität verbessern. Ein Gewinn ist das allemal!


    LG

    Karin


  • Ich würde dich nur bitten, Thesen als Thesen zu kennzeichnen, damit Menschen wie ich das nicht als eine falsche Darstellung von Sachverhalten mißinterpretieren.

    Ok, 1:0 für Dich. Das gehört zu den Kommunikationsproblemen, die ich in einem meiner Threads angesprochen habe. Es geht dabei nicht nur um die andere Sprache, sondern auch um andere Denkmuster (andere (!) nicht besser oder schlechter) und Schwierigkeiten, zu erschließen, was der Gesprächspartner als Info benötigt (Stichwort: theorie of mind).


    Das Buch erklärt die Hintergründe des Systems sehr ausführlich und schlüssig.

    Ich habe das Buch gelesen, wirklich. Ich weiß, dass sie die Grundlagen sehr gut erklärt. Darum finde ich es ja lesenswert, selbst wenn man so ein AQ nicht haben möchte. Und vermutlich habe ich die zu Grunde liegenden Prinzipien so wie ihre Idee besser verstanden, als es für Dich den Anschein hat. Unterschätz mich da nicht, ich denke auf der Basis derselben Fakten nur anders, als es gemeinhin erwartet wird.


    Aber die konkrete Umsetzung? Vielleicht hast Du ein anderes Buch? Es werden einige Pflanzen benannt, von denen ich schon längst welche habe.

    Den prozentualen Anteil der zu bedeckenden Bodenfläche finde ich in meinem Buch nicht, ebenso wenig die Angabe, wieviel davon mit stark zehrenden Pflanzen zu belegen ist, denn sie stellt nicht nur auf starkzehrer ab. Es gibt auch keinen Hinweis, darauf zu achten, dass die Pflanzen zudem stark wurzeln. Allerdings gehe ich nach wie vor davon aus, dass das auch vordergründig dem Auszehren des DeponitMixes geschuldet ist.


    Natürlich finde selbst ich in den Shops oder bei flowgrow Angaben zu den Pflanzen. Aber auch danach habe ich mit der sessiliflora, dem Wassernabel und dem Hornkraut starkzehrer. Cryptocorynen werden im WalstadBuch selbst als geeignet angegeben, habe ich auch.

    Für mich ist nicht ersichtlich, dass bei Ergänzung mit dem indischen Wasserfreund und den sagittarien - die zumindest auf der Website von aquaristik-welt.com als geeignet angegeben werden - immer noch zu wenig Walstad taugliche Pflanzen im Becken sind. Nach aquaristik-welt.com genügt eine Bodenbedeckung von 70%, nach meinem Verständnis einschließlich der nicht so stark zehrenden Pflanzen. Mit den noch einzusetzenden Wasserfreunden und sagittarien sollte ich nach dieser Website hinkommen. Allenfalls wäre das HCC etwas einzuschränken bzw. auf dem jetzigen Stand zu halten. Und der Wasserfreund könnte per Stecklingen den größten Teil der Rückwand einnehmen, das würde dann noch etwas dauern.


    Vielleicht (oder sogar wahrscheinlich) bist Du - wie viele andere Leser - ja in der Lage, aus den für mich nur rudimentären Angaben in dem Buch Dir weitere Details zur Gestaltung des AQs zu erschließen. Auch hier tritt bei mir die typische Schwierigkeit auf, dass ich tatsächlich zunächst sehr genaue Angaben benötige, möglichst in cm und cl, von denen ich mich erst langsam und nach und nach lösen kann. Das gilt für Kochrezepte genau so wie für AQRezepte😄. Kochen kann ich aus weiteren Gründen leider nicht, ich hoffe, das gilt nicht auch für AQs.


    Ob ich bereit bin, mein AQ auf Walstad-Bepflanzung umzustellen? Dazu müsste ich konkret erkennen können, wie es denn anders zu bepflanzen wäre und ob das tatsächlich noch so grundlegend anders ist, als bei mir.

    Wenn Frau Walstad die Tips nicht so kreuz und quer über das Buch verteilen würde, könnte ich jetzt auch schneller die Stelle finden, an der sie ihr erstes WalstadAQ beschreibt, in dem cryptocorynen, sessiliflora und noch irgendwas drin ist. Ah, hab´s: Wasserlinsen. Sie verrät natürlich nicht, wieviel wovon auf den 80x30x45 Länge/Breite/Höhe.

    Jedenfalls vermag ich daraus nicht zu erkennen, dass meine Bepflanzung nicht funktioniert. Genauso, wenn ich mir die Becken auf aquariumscience.org anschaue: ich sehe zwar z.T., aber proportional zu Beckengröße wirklich nur z.T., mehr Pflanzen, aber da könnte ich evtl. ohne große Rupfaktionen hinkommen. Z.T. sind die Pflanzen sogar nur auf einer Wurzel aufgebunden oder nur im Hintergrund, vorne ist in einem etwas, das verdächtig nach HCC aussieht, im anderen könnten sagittarien sein. Und: ich habe nur einen Nanocube… der ist einfach irgendwann mal voll und zwar schneller als ein 110 l Becken. Und ja, mir ist klar, dass 80% oder 70% vom Boden immer 80% oder 70% sind, egal, wie groß das Becken ist. Nur erreiche ich die 80% bei mir mit weniger Pflanzen und die Dschungel-Optik wird eine andere sein.


    Es gibt noch mehr Punkte, bei denen ich mir nicht ganz klar bin, ob das Konzept im Nano mit Garnelen überhaupt funktioniert. Aber das kommt dann später.


    Es würde mich auch gar nicht so sehr stören, das Konzept nicht umsetzen zu können, nicht mal in Ansätzen, meine ich. Ich habe durch das Buch und die Beschäftigung mit den WalstadBecken auf den diversen Websites eine Idee, wohin ich mit meinem Wildwuchs möchte und wohin nicht, und auch ein gewisses Verständnis, wie das gehen könnte, ohne dass ich weiter hilflos nur auf Katastrophen reagieren muss und gar nicht weiß, was ich eigentlich tue. Das reicht noch lange nicht an die Sicherheit eines erfahrenen Aquarianers heran, das bilde ich mit gar nicht ein. Aber es fühlt sich schon ganz anders an, als noch vor ein paar Wochen. Allein dafür hat es sich schon gelohnt.


    Karin

    Und jetzt ganz konkret:

    Wie müsste denn das Becken bepflanzt sein, mit welchen konkreten Pflanzen, gerne auch Alternativen, was müsste nach Deiner Meinung raus? Außer dem HCC.

    Ob ich das dann möchte, ist was anderes. Und ob ich die WalstadIdee dann aufgebe oder die Annäherung trotzdem versuche, sehen wir im nächsten Schritt. Denn es gibt noch mehr Stolperstellen, glaube ich.

  • Hi Dilli,


    alles, was du im Moment tun solltest, ist zu beginnen.


    Welche Pflanzen in deinem Becken angehen werden und wie stark ihr Wuchs bei deinen Bedingungen wird, kann ich dir nicht sagen - das muss man ausprobieren.


    Geh los, kauf dir den Wasserfreund oder eine schicke Ludwigia, pflanze sie an die auf deiner Zeichnung gekennzeichneten Plätze und warte ab, was passiert.

    Wenn sie gut angehen hat man ein Bild, von dem aus man weiter agieren kann.


    LG

    Karin

  • Das ist völlig normal, da dir die Vorkenntnisse fehlen, um Walstad mit der "üblichen" Aquaristik zu vergleichen und die Unterschiede heraus arbeiten zu können.

    Das ist der Grund, warum ich mich bisher gegen Walstadt (oder eine andere Methode in diese Richtung) entschieden haben. Techniklos mit verschiedenen Tieren reizt mich sehr.

    Aber ich kann die Kreisläufe noch nicht sicher genug abschätzen. Darum wird mit dem Schneckenwürfel filterlos geübt und an den gefilterten Becken allgemeine Erfahrungen gesammelt. Alles andere kann später auch noch kommen.

    LG, Luca


    10 l 🦐🐌🌱 \\ 28 l 🐌🔪🐌🌱 \\ 28 l ? 🐌🌱 \\ 28 l ? 🐌🌱\\ 38 l 🦐🐌🌱 \\ 54 l 🐟🦐🐌🌱 \\ 70 l 🐟🦐🐌🌱


    Weil es in diesem Forum leider notwendig geworden ist: Meine Inhalte wie z. B. Bilder dürfen ohne meine Zustimmung nicht geteilt, bearbeitet oder anderweitig verwendet werden.

  • So, der größere Mineralstein ist draußen, das Weepingmoos ist umgezogen, Pflanzen sind drin. Ich hoffe nur, dass meine als Wasserschnecken getarnten Wühlmäuse nicht alles über Nacht nach ihren Vorstellungen umgestalten und ich alles oben schwimmen habe🐌😃




    Sieht noch etwas dürftig aus und eine kleine sagittarie will schon jetzt partout nicht im Boden bleiben. Aber ab jetzt ist mein Becken am Zug. Mal sehen, was es draus macht. Nur, wenn die Nöppis zu sehr berserkern, werde ich etwas eingreifen.


    Und - ab jetzt werde ich den guten Rat von Mintika beherzigen:

    Mach es dir nicht zu kompliziert!

    und versuchen, es mir sehr viel leichter zu machen…


    😎👋

  • Ich drücke dir die Daumen, dass die Wühlmäuse nicht alles wieder ausgraben ...



    Das Testbecken sieht immer noch gut aus:


    Es sind noch zwei Valisnerien und ein Riesen-Wasserfreund Kopfsteckling (aus emerser Haltung) eingezogen.

    Die Wurzel des nf. Trugkölbchens hat mittlerweile einen Touchdown hingelegt. Ich habe sie nach dem Foto an die rechte Seite geräumt, damit sie sich nicht so mittig festwurzelt.


    Im oberen Bereich, rechts der Mitte im Hintergrund ist Sir Cedrick zu sehen.

    Er hat sich, zusammen mit zwei Freunden, unfreiwillig bereit erklärt, an der Operation "New World" teilzunehmen - gemeinsam mit 10 PHS.

    Alle Tiere machen einen guten Eindruck.


    LG

    Karin

  • Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich sich Lebewesen in Walstad-Becken entwickeln.


    Während die Pflanzen explosionsartig wachsen, unterliegen die Fische einer drastischen Schrumpfung ...


    Gestern, ca. 1,5cm


    Heute, ca. 0,5cm =O


    (Da hab ich mir wohl mal wieder Eier "eingeschleppt". Bin gespannt, ob es noch mehr werden ...)


    LG

    Karin

  • So, wo stehe ich jetzt?

    Ich habe gründlich nachgepflanzt, so dass es zum Entsetzen der Nöppis kaum noch freie Bodenfläche gibt. Das erschwert nicht nur den Nöppis das Leben, sondern auch den neuen Pflanzen das Verwurzeln. Wir ringen da noch etwas miteinander.


    Der neue mobile HMF - siehe die anderen Threads dazu - muss erst noch bakteriell besiedelt werden. Das wird noch etwas dauern. Er ist auch nicht Walstad-konform. Frau Walstad verwendet z.T. zwar Filter, wohl eher Filterpatronen an den Lufthebern, aber grobporige. Das kann ich wegen der Babygarnelen nicht machen. Selbst wenn sie mit dem Luftheberdurchfluss wieder ins freie Wasser gespült würden - und ich bin mir nicht sicher, dass mein geringer Durchfluss dafür genügt -, ist das ja nicht erstrebenswert.


    Theoretisch müsste die Düngung der Pflanzen über die Verstoffwechselung der Futterreste erfolgen. Dazu muss leicht überfüttert werden. Auch das könnte ich im Moment nicht machen, da der Filter noch nicht richtig arbeitet und noch ein gewisses bakterielles Ungleichgewicht herrscht.

    Aber auch langfristig sehe ich da Probleme und weiß nicht, ob Fische, auf die Frau Walstad als Besatz abstellt, da nur anders zu händeln sind. Wenn ich mehr füttere, fressen die Garnelen und Schnecken schlicht und ergreifend mehr und entsprechend vermehren sie sich stärker. Das kenne ich aus der Zeit vor der Futterreduzierung, die ich ja vor ein paar Wochen durchgeführt habe. Dann hätte ich einfach nur einen größeren Besatz, aber keinen Futterüberschuss für das Becken, sprich den Boden und seine Bakterien. Oder mein Boden beherbergt nicht die erwünschten Bakterien, um schnell genug zu verstoffwechseln. Aber schneller zu sein, als Garnelen, ist ja wohl kaum möglich. Ein zu starker Besatz ist übrigens auch nicht erwünscht.


    Ich weiß auch nicht, in welchem Nährstoffzustand mein Deponitmix sich befindet. Ich habe immer wieder Mangelschäden an den Pflanzen, die bei mäßiger Düngung zurückgehen. Wenn der Deponitmix noch voll aktiv wäre, dürfte das gar nicht passieren. Zur Haltbarkeit des Depots schwanken die Angaben zwischen 6 -24 Monaten. Ich habe ihn seit 7 Monaten…


    Jetzt schaue ich, dass der Filter in Gang kommt und die Pflanzen richtig loslegen. Mal sehen, wie es dann weitergeht.

  • Update, das nächste

    Die Nöppis haben ein entschiedenes Wörtchen bei der Beckengestaltung mitgeredet, um nicht zu sagen, ein Machtwort gesprochen. Ich habe nachgegeben und etwas umgestaltet.

    Von einem Shop - kein Pflanzenspezialist - hatte ich fälschlicherweise den gefiederten 🌿Wasserfreund bekommen, statt des bestellten getigerten🐯. Den gefiederten hatte ich hinten rechts reingequetscht. Die paar armseligen Stängel, die ich da bekommen habe. Von den 6 Stängeln haben es 3 geschafft. Aber leider ist der gefiederte Wasserfreund laut Flowgrow ein schwachwurzler und das haben die Nöppis ausgenutzt. Die Teile wurden ständig ausgebuddelt. Jetzt sitzt ein kleiner fidriger Wasserfreund vor den Resten der Ludwigia, halbmittig im Garnelenkies, fest unter einer Klammer. Und die zwei größeren habe ich in den HCC-Hügel gesteckt. Dort stecken schon die anderen Stängel der kleinen roten Ludwigia, die ebenfalls von den Nöppis ausgebuddelt wurden. Das scheint sogar zu funktionieren. Nur der gefiederte Wasserfreund ist angeblich gleichzeitig flachkriechend (wäre ja OK) und aufrecht wachsend, 40 cm hoch. Passt „super“, da er nun ganz vorne wohnt😏

    Der getigert Wasserfreund, den ich mir auch noch organisiert habe, steckt ganz in der Mitte und bleibt prompt niedrig. Njärgs. Ich hoffe, er wurzelt wenigstens trotzdem stark.




    So schaut‘s gerade aus. Sorry, mit dem ipad wird‘s nicht so gut und ich habe beim WW mal wieder die Scheiben vergessen.

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