Fragestellung: wieviel Weidenrinde, genauer Salicylsäure kann man garnelensicher ins Becken geben.
Bei 3-9% Salicylate wären in 1 mg Weidenrindenpulver 0,03 - 0,09 mg Salicylate, d.h. im Durchschnitt 0,06 mg Salicylate, enthalten. Oder habe ich da einen Denkfehler? Entspricht das der gleichen Menge Acetylsalicylsäure? Wohl kaum, denn dann könnte ich auf meine netto 22 Liter ja fast 250 g Pulver geben
Außerdem geben Logemanns im Wiki 2 Streifen Rinde auf 50! Liter, 1 mg Acetylsalicylsäure auf 1 ! Liter an. D.h. 50 mg auf 50 Liter. Damit entspricht 1 Streifen von 2x5 cm etwa 17 - 25 mg Acetylsalicylsäure.
Hallo Dilli,
ich glaube, du schmeißt hier so einiges durcheinander.
Weidenrinde enthält weder Salicylsäure noch Acetylsalicylsäure, sondern lediglich den Ausgangsstoff Salicin.
Im menschlichen Organismus wird Salicin in einem mehrstufigen Prozess im Darm aufgespalten und in der Leber "umgebaut".
Das Ergebnis ist die Salicylsäure.
Dieser Prozess ist im Labor abbildbar.
Durch einen weiteren im Labor durchgeführten chemischen Prozess kann Salicylsäure zu Acetylsalicylsäure verestert werden.
(Heute wird sie ganz chemisch hergestellt, aber unser Ausgangspunkt ist ja die Weidenrinde.)
Also: Salicin - Salicylsäure - Acetylsalicylsäure.
Salicin wird in der Medizin keine Wirkung zugerechnet, erst die Salicylsäure zeigt die bekannten Eigenschaften.
Das Salicin im Aquarium zu Salicylsäure "umgebaut" wird, kann man wohl ausschließen - die dafür notwendigen Stoffe sind (in einem gesunden Gewässer) nicht vorhanden.
Und - wie ich heute gelernt habe - Salicin ist in kaltem Wasser (20°C) kaum löslich.
Du kannst also das Salicin im Weidenrindenpulver nicht mit der viel wirksameren Acetylsalicylsäure in mg aufrechnen.
Ich habe versucht herauszufinden, inwiefern Salicin oder Salicylsäure gegen Algen wirken.
Zu Salicin konnte ich gar nichts finden - außer das es kaum wasserlöslich ist.
Zu der Acetylsalicylsäure habe ich einmal die oberflächliche Aussage gefunden, dass sie das Kalkgerüst der Algen zersetzen würde.
Das ist sicher nicht von der Hand zu weisen, denn das würde jede andere Säure auch tun.
Ich frage mich, ob die Anti-Algenwirkung von Weidenrinde wirklich auf den Ausgangsstoff Salicin zurück geht, oder nicht doch eher auf die sehr aggressiven Gerbstoffe.
Abgesehen davon habe ich versucht herauszufinden, ob die entzündungshemmende = bakterienabtötende Wirkung der beiden Säureformen auch im Wasser von Aquarien eine Rolle spielt (das wäre für mich nicht erstrebenswert) - leider habe ich auch hier nichts gefunden.
Ich werde wohl weiterhin mit "aushungern" arbeiten, was zumindest im Krabbenbecken prima funktioniert hat.
LG
Karin